Noch sind die Bankreihen leer und warten auf viele Besucher:innen des Festgottesdienstes am 5.9.2021 um 9:30 Uhr in der Stadtkirche St. Johannis in Uffenheim.
Uffenheim | Was würde sich ein Gotteshaus wie die evangelische Stadtkirche St. Johannis zum Geburtstag wünschen? Eine Geburtstagstorte eher nicht, aber sicher eine große Feier. Ein Fest, an dem alle Gemeindeglieder teilnehmen. Eine Stunde, in der miteinander fröhlich gesungen wird und Gott Danke gesagt wird für alle Bewahrung, seinen Schutz, seine Liebe und für die Menschenkinder, die im Gotteshaus getauft und konfirmiert wurden. Ein Festakt, bei dem der Schöpfer aller Dinge im Mittelpunkt steht, seine Güte und Barmherzigkeit gelobt wird. Fehlen dürfen auch nicht die Begegnungen und das Aufeinanderzugehen, bei dem ein Gemeinschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl wie in einer Familie aufflammen darf. Oder in einem Satz ausgedrückt: Kirchweih will uns an die offizielle Bestimmung der Kirche erinnern: Sie ist ein von Gott gesegnetes Gebäude, in der Kirche und kirchliches Leben gelebt werden soll.
Geburtsstunde der Stadtkirche liegt im 8. Jahrhundert. Die zweimal zerstörte und wiederaufgebaute Kirche soll mehr als ein markantes Wahrzeichen der Stadt Uffenheim sein. Das Gotteshaus will Heimat bieten, einen Ort an dem jeder willkommen ist und sich mit seinen Gaben einbringen darf. Dazu wurde die Stadtkirche St. Johannis errichtet. Man vermutet, dass es sich beim ersten Gotteshaus in Uffenheim um eine Kapelle aus Holz gehandelt hat, eine Taufkapelle Johannes des Täufers. Sie gehörte zur einer der 26 Urpfarreien (königliche Eigenkirchen) im Gollachgau. 822 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt. Bereits um 1000 dürfte eine Steinkirche vorhanden gewesen sein, die zur 1291 erstmals urkundlich erwähnten Pfarrstelle Uffenheim gehört haben dürfte. Schutzpatrone waren St. Johannis (8. Jahrhundert) und St. Marie (11. Jahrhundert). Der Hauptaltar war bis zur Reformation als Marienaltar angelegt.
Von den 1504 dokumentierten acht Geistlichen, für die 688 Seelen in Uffenheim, blieben nach der Reformation zwei Geistliche im Amt: der Stadtpfarrer und der Spitalpfarrer als Diakon. In der von 1726 bis 1731 im Markgrafenstil neu erbauten Kirche fanden sich Altar, Kanzel und Orgel übereinander. Damit sollte die Verkündigung des Wortes Gottes ins Zentrum gerückt werden. Zweimal wurde die Kirche seitdem zerstört (durch einen Brand im Jahr 1890 und durch Bomben im Zweiten Weltkrieg im Jahr 1945) und auf den Grundmauern wiederaufgebaut. Im Jahr 1953 erhielt sie ihr jetziges, eher nüchternes Aussehen und im Jahr 1988 dann eine komplette Innenrenovierung.
Feste rund um die Kirchweih entstanden bereits im Mittelalter
Bereits im Mittelalter kamen zum Weihetag einer Kirche viele Menschen zusammen. Nach der liturgischen Feier war Markt und Volksfest. So kennen auch wir das bis heute in Uffenheim und den umliegenden Gaudörfern. Schade nur, dass die fränkische „Kerwa“ oder „Kerm“ dabei immer mehr in den Vordergrund rückt und den ursprünglichen Anlass zunehmend verdrängt. Wäre es nicht wunderbar, wenn wir alle miteinander, wie damals, erst zum Festgottesdienst gehen und daran das Kirchweihfest anschließen lassen?
Dekan Uwe Rasp gestaltet Festgottesdienst am 5. September 2021
Fühlen Sie sich eingeladen zu unserem Festgottesdienst am 5. September 2021 um 9:30 Uhr in der Stadtkirche St. Johannis in Uffenheim, so lautet die Einladung der Verantwortlichen in der Kirchengemeinde Uffenheim. Gestaltet wird er noch einmal von Dekan Uwe Rasp, der Ende des Jahres als Dekan nach Bad Neustadt a. d. Saale wechseln wird. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es gelten die aktuellen Schutz- und Hygienevorschriften sowie Maskenpflicht.
Fotograph: Dr. Sonja Schneider-Rasp | Text: Claudia Pehl, Dekanats- und Pfarramtssekretärin