Kirch-“Weihe“ feiern ist möglich

Uffenheim feiert am Sonntag, 06.09.2020 um 09:30 Uhr einen Festgottesdienst in der Stadtkirche und verabschiedet Pfarrerin Heidi Wolfsgruber aus dem Gemeindedienst | Eine Weltladen-Verkauf nach der Feier

„Back to the roots“, zurück zu den Wurzeln, genau das ermöglicht die Corona-Krise in vielen Bereichen. So darf diesmal auch die Erinnerung an die Einweihung der  Stadtkirche wieder in den Fokus rücken, fernab der vielen Aktivitäten, die im Lauf der Jahrhunderte um die fränkische „Kerwa“entstanden sind. Die Türen der Stadtkirche sind  geöffnet und laden ein, das sakrale Gebäude neu zu entdecken. Vielleicht als einen Treffpunkt, um mit anderen Christen das Kirchweih-Fest zufeiern oder um das Kirchengebäudefür sich als einen Ort neu zu  entdecken,  an  dem  Menschen  Zuflucht  finden,  auftanken  und  sich  stärken lassen   können – oder  anders gesagt: Den   Kirchweih-Sonntag   für   einen Heimatbesuch  bei  Gott  zu  nutzen. Im  Nachgang  besteht die  Möglichkeit  am „Eine  Weltladen“-Stand  fair  gehandelte Lebensmittel zu  erwerben.  Gerlinde Scharrer  und  ihr  Team  haben unter  anderem Kaffee  und  Schokolade im Angebot.  

Stadtkirche blickt auf eine lange ereignisreiche Geschichte zurück.
Bereits  im  Juni  konnten  die Uffenheimer die  Spitalkirchweih  feiern.  Anfang September soll nun der Weihe der Stadtkirche gedacht werden, deren Anfänge fast 1.200 Jahre zurückliegen könnten. Überliefert ist, dass es bereits 822 Tauf-und Sakramentskirchen im Gollachgau gegeben habe. Im Jahr 1291 wurde  die Pfarrstelle in Uffenheim mit ihrer Steinkirche erstmals erwähnt. Die Kirche stand unter  dem  Schutzpatron  St.  Johannis.  Er  war somit  der Namensgeber  für  die heutige, im Neo-Barockstil erbaute Kirche, die auf die wechselvolle Geschichte zurückschauen kann. Eine um  1730  im  Markgrafenstil  erbaute  Kirche  brannte 1890   bei   einer   Dachreparatur   bis   auf   die   Außenmauern   nieder.   Das wiedererrichtete Gebäude  erlebte  Ende  des Zweiten  Weltkrieges erneut die Komplettzerstörung. Danach wurde auf den alten Grundmauern ein Gotteshaus „im nüchternen Stil“ wiedererbaut, heißt  es im Kirchenführer. Im Rahmen der Innenraumsanierung im Jahr 1988 wurde die Kirche mit modernen Elementen ausgestattet.   Auch   die   1953 eingebaute   Steinmeyer-Orgel   konnte   in   den vergangenen zwei Jahren noch restauriert und beachtlich erweitert werden.

Trotz oder wegen Corona: Die Kirchengemeinde lädt ein,„Kirchweih“ mal wieder traditionell miteinander am Ursprungsort zu feiern.
An der Stadtkirchweih lädt die stattliche St. Johannis Kirche, die das Altstadtbild prägt,  die  Uffenheimer*innen zum  Hereinkommen  und  zum  Verweilen  ein. Gerade  in  Zeiten  der  Einschränkungen  und  Sorgen  wollen  die  evangelischen Geistlichen  auf  den  Regenbogen  im  Innern  aufmerksam  machen.  Er wurde, zusammen mit dem Kreuz, gut sichtbar im Altarraum angebracht. Regenbogen und Kreuz erinnern an die Zusage Gottes, dass er an unserer Seite ist, er sich an uns Erdenbürger*innen bindet, sich mit uns „verbünden“ will. Er verspricht, dass nach  jeder menschlich  erlittenen  Sintflut,  nach  so  manchem  ausgegrenzt  und weggesperrt sein, ein Neuanfang möglich ist.

Fest-Gottesdienst  gestalten  Dekan Uwe Rasp  und die  scheidende Pfarrerin Heidi Wolfsgruber gemeinsam.
Um  Neuanfänge,die unter  anderem  auch in  der  Kirchengemeinde  anstehen, wird es beim Kirchweih-Gottesdienst gehen. So wird Pfarrerin Heidi Wolfsgruber verabschiedet. Sie übernimmt im September die evangelische Bildungsarbeit in den Dekanaten Neustadt/Aisch, Bad Windsheim und Uffenheim. „Auch wenn sie ihren Dienst   in   der   Kirchengemeinde   aufgibt,   so   bleibt   sie   uns   doch   als Bildungskoordinatorin im Dekanat erhalten“, kommentiert Dekan Uwe Raps den Weggang. Gleichzeitig lädt er alle Gemeindeglieder und Gäste ein, dass Fest der Kirch-Weihe am Sonntag, 06. September 2020 um 09:30 Uhr in der Stadtkirche St.  Johannis neu zu erleben.  Gestaltet  wird  der  Gottesdienst von  Dekan  Uwe Rasp und Pfarrerin Heidi Wolfsgruber. Bis zu 100 Gäste finden in der Kirche Platz.

 

Fotograph: Sonja Schneider-Rasp