Im Moment haben wir ständig recht hohe Vakanzwerte, also eine ganze Reihe von Stellen, für die es keine Bewerber*in gibt. Diese offenen Stellen müssen vom Pfarrkapitel mitvertreten werden. Um dies überhaupt leisten zu können und eine gute Grundversorgung für die Gemeinden und ein tragbares Pensum für die Pfarrerinnen und Pfarrer zu schaffen, müssen alle Gemeinden zurückstecken bzw. Arbeit neu verteilen oder Angebote umgestalten.
Vakant sind momentan:
- Gollhofen (0,5)
- Lipprichhausen (0,5)
- Wallmersbach (0,5)
Weniger Pfarrer*innen können nicht einfach eine zusätzliche Stelle obendrauf gepackt bekommen. Dies war noch nie so ganz passend, wurde bisher aber so praktiziert, da man davon ausgehen konnte, dass nach wenigen Monaten die Vakanz wieder beendet sein würde.
Und dies ist die große und unangenehme Veränderung: Es gibt zu wenig Menschen für die freien Stellen. Vakanzen werden deswegen für ein Dekanat nicht mehr die temporäre Ausnahme, sondern ein Dauerthema sein. Und Pfarreien können nicht mehr davon ausgehen, dass nach wenigen Monaten des Überbrückens wieder alles in neue Hände gegeben werden kann. Für die Vakanzvertretenden handelt es sich also nicht um einen anstrengenden Sprint, bei dem man kurzzeitig in den roten Bereich gehen kann. Man muss sich gemeinsam mit den Kirchenvorständen auf eine Marathondistanz einstellen. Das Pensum muss also gut schaffbar bleiben, sonst zerreiben die Ansprüche die verbliebenen Pfarrer*innen so sehr, dass mit Überlastung, Krankheit oder Wegbewerbung die Situationen noch schwieriger wird.
Viele Vakanzen, so wie wir sie momentan haben, sind eine Belastungsprobe. Und wir müssen aufeinander achten, damit wir gut und gemeinsam leben, glauben und arbeiten können.