Der Ursprung der Partnerschaft zwischen den beiden Dekanaten Uffenheim und North Massai geht auf eine Idee von dem Uffenheimer Dekan Gagsteiger und den tansanischen Bischof Thomas Laiser zurück, zu dessen Installation Dekan Gagsteiger 1985 in Tansania war.
Die Mitglieder des daraufhin gegründeten Arbeitskreis Tansania (AKT) der ELJ waren nach zwei Reisen, 1989 und 1990, ins Partnerdekanat zu Pfarrer Hitzler, in Mto wa Mbu so von dem Land und seinen Menschen begeistert, dass sie in zahlreichen Vorträgen und Gemeindeabenden die neue Partnerschaft in unserem ganzen Dekanat bekannt machten.
Neben den Begegnungen und dem regelmäßigen Austausch in Brief, Email und neuerdings auch WhatsApp, waren es von Anfang an gleichberechtigte Ziele unserer Arbeit Entwicklungsprojekte im Partnerdekanat zu unterstützen und Leben und Kultur unserer Partner hier in unserem Dekanat bewusst zu machen.
So unterstützten wir in den letzten 30 Jahren unsere Partner im Massai Dekanat beim Aufbau eines Diakonischen Zentrums in Mto wa Mbu, beim Bau neuer Kirchen in den schnell wachsenden Gemeinden oder unterstützen gute Schülerinnen und Schülern, deren Eltern das Schulgeld für die weiterführende Schule nicht alleine bezahlen können, durch unseren Schulfonds.
Finanzierung von Seminaren zur Pflege von HIV Kranken und von Radiobeiträgen zur HIV-Präventation, Beteiligung bei der Finanzierung eine neuen Dekanatsautos oder als neuestes Projekt der Bau von Regenwassertanks sind nur einige der zahlreichen Projekte der letzten Jahre.
Gleichzeitig ist es für uns von großer Wichtigkeit die Menschen in unserem Dekanat nicht nur über die aktuellen Entwicklungsprojekte zu informieren, sondern ihnen auch die Lebensart und -umstände unserer Partner näher zu bringen. Die direkte Begegnung mit Menschen aus dem Partnerdekanat oder allgemein aus Tansania ist dafür sicherlich die effektivste Möglichkeit. Der Besuch einer Jugendgruppe 1992 ist auch heute noch in Ulsenheim bestens bekannt. Die beiden Besuche des Massai-Chors Ilkeromboti haben die Menschen 1999 in Weigenheim und 2000 in Uffenheim begeistert. Dass nicht alles friedlich und schön ist in Afrika und gerade in den Nachbarstaaten Tansanias Bürgerkriege mit unvorstellbarer Grausamkeit geführt werden, darüber berichtete 2006 die aus Uganda geflüchtete Kindersoldatin Keitetsi in der Bomhardschule und bei etlichen Konfirmanden. Besuche tansanischer Gäste des Missionswerkes in Neuendettelsau in unserem Dekanat geben unserer Partnerschaft in den Gemeinden immer wieder neue Impulse. Ebenfalls neue Impulse für unsere Partnerschaft erhoffen wir uns aus der 2015 vereinbarten Zusammenarbeit der drei bayrischen Dekanate, Bad Neustadt/Saale, Kempten und Uffenheim, mit partnerschaftlichen Beziehungen in die Nord-Zentral-Diözese. Als erstes Ergebnis dieser Kooperation durften wir 2016 den neuen Bischof der Nord Zentral Diözese (ehemals Arusha-Diözese) Dr. Solomon Massangwa zusammen mit seinen Dekanen in Uffenheim begrüßen. Einige Wochen später fand dann nach langen Jahren wieder eine Jugendbegegnung tansanischer und deutscher Jugendlicher aus dem Dekanat in Uffenheim statt. Momentan bereitet sich wieder eine Gruppe unseres Dekanats darauf vor 2018 nach Tansania zu reisen und auch einige der damaligen Gäste wiederzusehen.
Einen außergewöhnlichen Beitrag zum Jubiläumsjahr 500 Jahre Reformation konnten wir unseren Gemeindemitgliedern 2017 bieten. Sing it Loud – Luthers Erben in Tansania ein Filmprojekt von Julia Peters hatte seinen offiziellen Filmstart in Uffenheim mit einem Konzert des Chores aus dem Film und anschließender Filmvorführung im Ochsenfurter Casablanca Kino.
Um die Lebensbedingungen unserer Partner und aller Menschen in den ärmeren Ländern dieser Welt zu verbessern engagieren wir uns für einen gerechteren Welthandel. Schon seit Anfang der 90er Jahre verkaufen wir zu besonderen Anlässen Tansania-Kaffee, und haben seit 2009 einen Eine-Welt-Kiosk, den sich bei Veranstaltungen die Gemeinden im Dekanat ausleihen können. Beim Projekt Fairtradestadt Uffenheim beteiligen wir uns im Steuerkreis und einzelnen Aktionen.
Karl Saemann
Ergänzung: Seit Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 und aufgrund der politischen Situationim Land ist es schwierig im Austausch zu bleiben. Anfang 2021 konnte Pfarrerin Annette Kern davon berichten, dass einige Projekte unterstützt werden konnten, darunter das USA-River-Projekt. Auch wurde der Eine-Welt-Kiosk dauerhaft im Dekanatsgebäude aufgebaut.